Wir starten fulminant in das neue Jahr und sportlich in das WIN Projekt hinein:
25 Frauen und Mädchen aus 8 verschiedenen österreichischen Vereinen haben sich für das Event in Becej (SRB) angemeldet, um entweder am internationalen Nachwuchsturnier oder am Trainingslager teilzunehmen. Im Vorfeld konnten wir drei Betreuer für unser Vorhaben gewinnen: Benjamin Komsic, Damen-Bundesliga-Coach des ASV Wien, Daniel Görög-Nagy vom WBV Graz … und Stefan Vidovic, den montenegrinischen (@stefan_vidovic5 auf Instagram) Nationalteamspieler und Olympia-Teilnehmer!!
Die Vorfreude war groß und das Team ließ sich auch nicht von zugeparkten Vereinsbussen und defekten ASKÖ Bussen aufhalten, den Weg nach Serbien anzutreten! 😉 In Becej liegen ideale Trainingsbedingungen für einen solchen Lehrgang vor: Das Hotel befindet sich genau gegenüber der großen Schwimmhalle und das Essen wird 3x pro Tag direkt im Hotel eingenommen.
Gleich am 2.1.2025 starteten wir mit einem lockeren Kennenlern- Training für die Turnier-Mädchen, die später am Tag gleich ihr erstes Match bestritten. Die Spielerinnen, die bereits am 1.1. anreisten und u.a. als Fahrerinnen fungierten, wurden mit einem „Privattraining“ mit Stefan Vidovic belohnt, während der Großteil der Gruppe gerade erst aus Wien aufbrach.
Turnier
In den darauffolgenden Tagen bestritt das „Austrian Juniors WIN Team“ in diesem international hochkarätig besetzten Turnier insgesamt fünf Spiele gegen die Teams von Askartza (ESP), das slowakische Nationalteam, Dunaujváros (HUN), Panionios (GRE) und Szentes (HUN). Benjamin Komsic und Daniel Görög-Nagy bereiteten das Team bestmöglich auf diese Riesen-Herausforderung vor. Gegen die technisch perfekt ausgebildeten Baskinnen gelang ein respektables 10:14 zum Einstand. Mit Sonya Schink, die mit einer Fußverletzung am ersten Tag aussetzen musste, wäre vielleicht sogar gleich ein Sieg zum Turnierstart drin gewesen. Gegen die zwei anderen Teams der Gruppe B wurden fehlende Spielerfahrung und Defizite technischer Grundkenntnisse deutlich und es konnten keine Punkte eingefahren werden. Im Kreuzspiel gegen die großen und kräftigen Slowakinnen war dann auch der Vorteil der sonst körperlichen Überlegenheit verschwunden.



Das letzte Platzierungsspiel um Platz 7 gegen Szentes entwickelt sich dann zum Krimi: Unser Team liefert sich gegen die Ungarinnen einen knappen Schlagabtausch, geht in Führung, kann sich aber nicht absetzen. Im 4. Viertel müssen mit Marlene Auffinger und Franziska Marini (beide WBCT) zwei der stärksten Spielerinnen mit drei Ausschlüssen auf die Bank und unsere Jüngsten rücken plötzlich gezwungenermaßen in die erste Reihe nach: Anna Langer (USCK) und Vanessa Bogdanova (ASV) übernehmen Verantwortung und retten ein Unentschieden über die Runden. 40sek vor Spielende kann die Chance auf den Führungstreffer leider nicht gewahrt werden…es geht ins Penaltyschießen! Szentes trifft – Vanessa trifft – Szentes trifft – Zsofia trifft – Szentes kann nicht verwerten: unsere geborgte serbische Torfrau (da wir keine haben in dieser AK) hält bravourös!!! … Johanna Janser tritt an … und trifft!!🥵🥳 Der Jubel im Team und auf der Tribüne ist riesengroß! (Die Trainer eher fertig mit den Nerven.)
Keines der Mädchen hat bisher zuvor mit einem österreichischen Team an einem internationalen Turnier dieser Altersklasse teilgenommen. Johanna Janser vom WBV Graz schildert ihre Eindrücke von der Veranstaltung:
„Es war simpel ausgedrückt einfach ein unglaubliches Erlebnis. Anfangs war die Stimmung unter den Spielerinnen noch angespannt und es war kein wirkliches Gemeinschaftsgefühl vorhanden. Doch je mehr wir zusammengespielt haben, desto besser ist die Kommunikation innerhalb und auch außerhalb des Wassers geworden. Während wir tagsüber im Turnier alles gegeben haben und sich jeder von uns verbessert hat, haben wir abends als Team zusammen Zeit verbracht und Spaß gehabt. Ein internationales Damen-Turnier ist einfach nicht mit den gemischten Nachwuchsligen in Österreich zu vergleichen – es war für uns alle eine ganz neue Erfahrung. Jede von uns hat diese Möglichkeit so gut wie es nur ging genutzt und hat probiert an sich und auch dem Team zu arbeiten. Fehler wurden gemacht, aber auch daraus wurde gelernt. Dieses Mal haben wir eins von fünf Spielen gewonnen, aber beim kommenden Turnier schaffen wir vielleicht zwei oder sogar mehr Siege. Auf jeden Fall freuen wir uns alle schon auf das nächste Mal, wo wir unsere gemeinsame Steigerung zur Show zeigen können.“
Trainingslager
Während die Turnierteilnehmerinnen bei den Matches wichtige Erfahrungen sammelten, rackerten sich die übrigen Camp-Teilnehmerinnen im und außerhalb des Wassers ab. In zwei Trainingseinheiten pro Tag mit jeweils 2-3 Stunden standen Basistraining der Beintechnik, die optimale Positionierung im Wasser, und Bewegungen mit dem Ball vor dem Tor im Fokus. Stefan Vidovic erklärte die Inhalte detailreich und geduldig und beeindruckte durch methodische und didaktische Fertigkeiten. Von so einem Weltklasse-Spieler Feedback zu erhalten, war eine Ehre und ein großer Motivations-Boost für alle. Daniel Görög-Nagy quälte indes die zwei Torhüterinnen mit Beinübungen und widmete sich den Jüngsten in der Gruppe (Jhg 2013!) mit Individualtraining.
Freie Stunden am Nachmittag wurden für Meetings genutzt, in denen die Projektleitung das WIN Projekt vorstellte und gemeinsam in Mini-Workshops Themen wie Nachhaltigkeit, „der perfekte Verein“, Mädchen-Nachwuchs-Rekrutierung und die Situation in Österreich diskutiert wurden. Diese Treffen sollten den Teilnehmerinnen vermitteln, dass es beim WIN Projekt durchaus um mehr geht, also nur ein paar Trainingslager pro Jahr. Es war schön zu sehen, wie die gemeinsam verbrachte Zeit die Gruppe auch enger zusammenrücken ließ – nicht nur im wortwörtlichen Sinne! 😉 Beim nächsten Camp brauchen wir definitiv einen größeren Gruppenraum!
Am 5.1. durften wir noch zwei Trainingsspiele gegen Partizan Belgrad absolvieren, die sich als perfekter Trainingspartner herausstellten. Danke für die Kooperation!- Wir hoffen auf ein Wiedersehen in Österreich!
Danke an Benjamin Komsic, der den Wahnsinn eines Schedules mit Turnier + Camp + Meetings souverän meisterte und uns durch seine Kontakte Trainingseinheiten mit einem Olympiateilnehmer ermöglichte! Danke an Dani und seinen bedingungslosen Einsatz, egal ob am Beckenrand oder bei Busreparaturen!



Stefan Vidovic zum Abschied: „Ich dachte, nur ich würde euch etwas beibringen können, aber ihr habt mir gezeigt, wie man diesen Sport lieben und dafür brennen kann, auch wenn man nicht dafür bezahlt wird und aus keiner großen Wasserballnation kommt.“
Austrian Juniors WIN Team: Marlene Auffinger (WBCT), Vanessa Bogdanova (ASV), Lucia Freitag (P. Bregenz), Regina Gruber (PALOD), Johanna Janser (WBVG), Anna Langer (USCK), Franziska Marini (WBCT), Lena Petkovic (goalkeeper, SRB), Ylvi Preusche (WSC), Sonya Schink (WBVG), Anastasia Strasser (ASV), Zsofia Szilvasi (Captain, ASV)
WIN Camp Teilnehmerinnen: Katharina Grabetz (USCK), Amelie Heidegger (P. Bregenz/Winterthur), Lucia Freitag (P. Bregenz), Sophia Marie Scalet (P. Bregenz), Elisabeth Pucher (IWV), Jana Absolon (ASV), Alizadeh Tahoura (ASV),Barbara Bösch (ASV), Felia Denk (ASV), Ylvie Hnat (ASV), Anna Hofbauer (ASV), Johanna Janser (WBVG), Klara Jiranek (ASV), Dina Roskic (ASV), Vanja Ribic (ASV), Lara Schnetzer (Bregenz/Winterthur)